Die Reise zur Oase Siwa
Eine Geschichte aus Ägypten,Erzählt von
Jürgen Stollin©
Das Buch
Die Geschichte handelt zur Zeit, da der Autor in Sharm El Sheikh/Sinai-Ägypten, in einem Touristenhotel als Küchenchef arbeitete.
Dieses Werk des Autors hat Fotos aus den 80er Jahren. Nicht alle Fotos sind mit dem heutigen technischen Stand zu vergleichen. Die Fotos sind alle Eigentum des Autors. Auch wird darauf hingewiesen, dass die erwähnten Personen, keine Realpersonen sind. Die Schauplätze der Handlung dagegen sind Original und Real.
Der Autor
Hier erzählt der Autor, der auch seine Biografie geschrieben hat, kleine Episoden aus seinem Leben.
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Doch hier, anders wie in seiner Biografie darf man schon einmal an der „Geschichte“ zweifeln. Soviel Spannung kann ein Leben, auch wenn man noch so abenteuerlich unterwegs ist, nicht erleben!
Oder doch? Finden sie es heraus!
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©Copyright by Juergen Stollin
Die Reise zur „OASE SIWA“
Alle kennen wir das Sprichwort: Wenn einer eine Reise (tut) macht, dann kann er was erleben. Oder auch erzählen.
Was kann da unterhaltsamer sein, wie von Sonnenschein, Liebe und gutem Essen den Daheimgebliebenen, zu erzählen.
Sonnenschein kann man als Uraubsmitbringsel nicht einfangen.
Die Liebe? Entweder man ist schon mit seiner/seinem Liebsten in den Urlaub gefahren, oder man hält lieber den Mund.
Kaum, dass man eine Liebe als Neuanschaffung aus dem Urlaub mitbringt.
Also bleibt da doch nur noch die Erfahrung des Guten! Zum Beispiel das besondere Essen.
Für diejenigen, die im Ausland nicht auf ihr Schnitzel oder die Schweinshaxe verzichten können, für die ist es besser dass sie sich nicht von Europa entfernen. Doch für die Entdecker, für die Gourmets, die während des Urlaubs ein Land von einer anderen Seite kennenlernen möchten, ist das Reisen sehr empfehlenswert. Zum Beispiel, ein orientalisches Land mit seinen Köstlichkeiten, und edlen Landesprodukten auf dem Gaumen zu genießen. Das ist doch ein besonderes Uraubserlebnis! Aber erfahrungsgemäß hat man dieses Erlebnis in einem Hotel oder Restaurant, aber ohne die Möglichkeit, dem Koch auf die Finger, in den Topf, oder in sein Rezeptbuch zu schauen.
Da ich in meiner langjährigen Reisezeit den Köchen und auch dem Service Personal, immer eine kleine „Aufmerksamkeit“ zukommen ließ, brachte es mir auch den nötigen Kontakt, um Fragen, und auch „Einblicke“, in das Reich der Küche zu bekommen.
Doch meine Geschichte handelt nicht nur vom Essen, obwohl es wohl das Zweitwichtigste im Urlaub sein kann.
Die Chance, mit einem Ansässigen sein Land zu erforschen, ist nicht immer gegeben, doch ich hatte dieses Glück, mit einem Insider vom Sinai aus, zur Oase Siwa zu reisen. Doch bis zu den Beduinen in der Oase Siwa passierte noch viel Unerwartetes.
Da soll unsere Reise hingehen! Zur OASE SIWA
Dieses Foto wurde auf dem Sinai gemacht.
Auch diese Fotos sind vom Sinai.
Nuweiba, der Fährhafen nach Aqaba/Jordanien
Auch ein Jeep hat‘mal einen Platten
Damit meine Freizeit, die auch mir zustand, nicht zu langweilig wurde, hatte ich mir einen Jeep gekauft, mit dem ich zu jeder freien Stunde in die Wüste und die Berge vom Sinai fuhr.
Zu dem Abenteuer in die Oase Siwa, hatte mich mein ägyptischer Freund Nabiel verführt! Nabiel besaß in Sharm El Sheikh ein Tauchcenter. Nabiel hatte mich spontan eingeladen, und mich überzeugt, für einige Tage zu ihm nach Alexandrien zu kommen, von Siwa war zu dieser Zeit noch keine Rede.
Es gelang mir, für eine unbestimmte Zeit, beurlaubt zu werden.
Mein Jeep war sehr schnell mit den nötigen Sachen, die ich immer für eine Reise in die Berge oder die Wüste parat hatte, gepackt.
*****
Die Fahrt über das Tiehn Hochplateau
Man sagt ja: Viele Wege führen nach Rom. Doch von Sharm El Sheikh nach Alexandrien hat man eine solche Auswahl nicht.
Entweder nach Süden, über El Tur zum „Ahmed Helmy Tunnel“ und über Kairo!
Das war die einzige Möglichkeit den Sinai per Straße zu verlassen.
Doch es gab auch die Möglichkeit, den Suezkanal bei Ismailia, mit einer Fähre zu überqueren.
Und diesen Weg, durch das gebirgige Gelände an Dahab vorbei, bis Nuweiba, und weiter über Naghl, und das Tiehn Hochplateau um auf der neu gebauten Straße nach Ismailia zu gelangen.
Hin und wieder konnte man die Überreste des Ägyptisch-Israelischen Konflikt aus dem Jahre 1968, in Form von verrostetem Kriegsmaterial erkennen.
Es gab kaum Verkehr, außer hin und wieder ein Bus, der von Kairo kommend, nach Nuweiba zur Fähre nach Aqaba/Jordanien unterwegs war. Oder den entgegengesetzten Weg fuhr. Diese Reise, von Aqaba nach Kairo hatte ich schon „Genießen“ dürfen.
Bei den Businsassen handelte es sich meist um ägyptische Fahrgäste, die wohl in Jordanien arbeiteten. Es gab kaum Touristen, die diese Route benutzten.
Die Qual, bis zu 10 Stunden in diesen Bussen zu verbringen, dann auch noch das Gedränge zur Fähre wollte sich kein Tourist zumuten. Bis auf einige „Backpackers“ also „Rucksack-Touristen.“
Oder meiner Persönlichkeit, bei der Ausreise von Jordanien.
Zu lesen in meinem E-Buch:
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Am Schatten sieht man, warum ich Durst habe
Kriegs Überreste, Schuhe und Kanonen.
Immerhin hatten wir in dieser Gluthitze, von Sharm bis hier, doch fast 600 Km. Zurückgelegt, und waren dementsprechend geschafft. Es gab da keine Frage, hier auf dem Sinai, noch vor dem Kanal, oder vor Ismailia, würden wir unser Lager aufschlagen und übernachten. Die letzte halbe Stunde schauten wir uns schon nach einem geeigneten Plätzchen um. Endlich hatte Nabiel etwas abseits der Piste eine kleine Oase mit fünf Palmen erblickt, und riet mir, dahin zu fahren. Ein wunderschöner Platz um die Nacht zu verbringen. Nabiel war in puncto Wüste, ein erfahrener Fuchs, das wusste ich. Wenn Nabiel der Meinung war, dass dies ein perfekter Platz war, dann war es auch so. Und Nabiel sagte:
“Jürgen, hier bleiben wir für die Nacht und machen UNS jetzt ein gutes Abendessen.“
Die Betonung auf UNS hätte er sich ersparen können. Denn jeder wusste, dass es in der Wüste keinen anderen Koch als den Jürgen gab.
Selbst Beduinen waren über meine arabisch/indische Küchenerfahrung überrascht.
So wie er das Terrain kannte, so wusste ich, wo man einkauft, und wie man die Zutaten zu einer schmackhaften Speise verarbeitet.
Ganz einfach! Ich war der Koch.
Den Tag über begnügten wir uns mit belegten Broten und kalten Hähnchenteilen, welche ich schon vor unserer Abreise in Sharm El Sheikh zubereitet hatte.
Also fuhr ich zu diesen Palmen und hatte noch vor Sonnenuntergang ein perfektes Menü gezaubert.
Auf unserem mitgebrachten Holzkohle-Grill legte ich die herrlich gewürzten, noch in Sharm gefertigten Shish-Kebab und Kofta-Kebab, und kochte den Reis.
Dazu gab es gegrillte Tomaten, Paprika und Chilis, so wie Fladenbrot und reichlich Rotwein.
Inzwischen war die Sonne im Wüstensand verschwunden und die Dunkelheit brach sehr schnell herein.
Nabiel entfachte uns ein kleines Lagerfeuer und im Schein der Flammen erzählten wir uns Geschichten.
Jeder Mann hat Geschichten zu erzählen. Bei Frauen sagt man sie „Tratschen“. Männer „Erzählen!“
Im Reich der Skorpione
Die Skorpion Familie
„Oh, mann, schau, da ist ein Skorpion!“ Entfuhr es mir und ich zeigte Nabiel meine Entdeckung.
„Lass mal, der verschwindet wieder, der mag uns nicht. Schau, der hat so viel Platz in der Wüste, warum sollte er sich ausgerechnet bei uns wohlfühlen?“
Der Skorpion verschwand wirklich. Doch nach zwei Minuten kam er wieder.
Irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl bei dem Vieh.
Ich bin nicht der Typ, welcher bei jeder Kakerlake oder anderem Kleingetier losbrüllt, und das arme Vieh tötet. Doch hier war ein Notfall, sozusagen ER oder ICH!
Ich entschied mich für IHN.
„Nabiel den kriegen wir nicht los! Ich mache ihn jetzt kalt, ich töte ihn, bevor er das mit uns macht.“
Meine Stimme musste in Nabiels Ohren wie ein Schrei geklungen haben.
„Nix wirst Du totmachen! Auch diesen Skorpion nicht!“ erklärte er mir.
„Du nimmst jetzt Deinen Spaten vom Jeep und wirst diesen Skorpion damit in die Wüste zurücktragen!“
Vorsichtig näherte ich mich dem Tier und lud es auf den Spaten und schleuderte es mit einem kräftigen Ruck zurück in die dunkle Nacht! „Nabiel, hier bleibe ich nicht! Wir sollten doch besser nach Ismailia, und dort Übernachten.“
„Mann, das ist nur einer und der ist jetzt fort.“Erwiderte Nabiel und legte sich ganz demonstrativ in seinen Schlafsack.
„Nein, da sind bestimmt noch mehrere“ versuchte ich meine Angst zu verteidigen.
Mir war immer noch nicht geheuer. Ich traute der Sache nicht.
Eine Zeit saß ich am Feuer und genehmigte mir noch einige Schlucke Wein.
Diese Stille war einfach herrlich. Das kleine Feuer, welches einen so angenehmen Schein verbreitete verführte mich zu sentimentalen Gedanken, doch die Realität kam sofort zurück.
Denn in diesem Schein, des fast heruntergebrannten Feuers, sah ich noch einen Skorpion!
„Naaabiieel! Ein Skorpion! Er will in Deinen Schlafsack“ schrie ich in die Nacht.
Er wollte natürlich nicht in den Schlafsack. Er ging geradewegs zu dem Feuer und machte kurz davor halt, wohl um sich zu orientieren.
Nabiel kam aus seinem Schlafsack gekrochen und setzte sich neben mich.
Nun beobachteten wir beide was wohl der Skorpion machen würde. Er wollte wieder zurück in die Wüste, doch dann überlegte er es sich und versuchte unter den Wasserkanister zu kriechen.
„Hey Du weißt, was zu tun ist, nimm den Spaten“.
Auch dieser, mir kam die Idee es könnte der gleiche von vorhin sein, endete mit einem kräftigen Schwung in der dunklen Nacht! Gefahr gebannt!
Nabiel erklärte mir, dass dies ein Pärchen gewesen sei, und somit die Gefahr für uns beseitigt währe.
Ich kam mir doch etwas verloren vor, wie viel Skorpione sollte ich in dieser Nacht noch in die Wüste zurückschicken?
Warum kamen die dummen Viecher überhaupt zu uns? Nabiel sagte doch die hätten so viel Platz in der Wüste.
Ich könne nun auch in meinen Schlafsack kriechen und ruhig sein.
Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen kam der nächste Skorpion in Richtung Feuer gelaufen.
„Nabiel, und was ist dies? Fragte ich“.
Als Antwort bekam ich, dass dieser nur ein Kind der anderen zwei sei.
„Mir egal, und wenn ich eine ganze Skorpion Familie ausrotten muss, mir reicht es!“Schon kam der Spaten in Aktion! Aber nicht um den Skorpion darauf zu packen, nein dieses Mal wollte ich ihn mit dem Spaten erschlagen!
„Jürgen, tue das nicht, wenn Du einen tötest, kommen zig zur Beerdigung! Die Viecher sind wie eine große Familie!“
Also drehte ich den Spaten um, und hob das Tier auf die Schaufel und brachte es wieder einige Meter weg, um es in die Wüste zurück zu befördern.
„Erledigt!“ sagte ich nur und holte die dritte Flasche Rotwein hervor.
Nabiel war in seinem Schlafsack eingeschlafen, bevor die Flasche alle war.
Mein Gott hat der ein Vertrauen zur Natur.
*******
Ich schaffte es nicht, in meinen Schlafsack zu kriechen, um auf dem Boden zu schlafen. Zuerst versuchte ich es im Jeep.
Doch die Hitze und die Moskitos verhinderten ein Einschlafen. Nun war das Feuer aus und die Nacht war nur vom Mond erhellt.
Es war so schön, dass ich mir noch eine Flasche Wein gönnte.
Nun saß ich ganz alleine und ganz still und beobachtete die Wüste vor mir. Ich genoss den Wein und sah auch keine Skorpione mehr. Das machte mir Mut. Und nun merkte ich auch, dass ich vor Angst die Skorpione fast getötet hätte.
Doch mir war auch klar, wenn man schon in das Reich der Tiere eindringt, ist es nicht nötig, sie zu töten .
Es gibt immer Wege mit der Natur zu leben. Der Wein brachte die Müdigkeit und ich vergaß alle Skorpione auf der Welt, und kroch in meinen Schlafsack und war schnell eingeschlafen. Beide überlebten wir diese Nacht. Doch dann bei Tageslicht sahen wir, wo wir unser Lager aufgeschlagen hatten. Die Spuren von Skorpionen, Schlangen und anderem Getier waren ganz deutlich als Abdrücke im feinen Sand zu sehen!
Der Abzweig nach Israel oder nach Kairo
Die kleine Oase war die Tränke für diese Tiere. Es war zwar kein Wassertümpel, doch feucht genug für diese Tiere um sich in der Verhältnis kühlen Nacht ihren Wasservorrat zu holen. Und wir lagerten genau in ihrer Bahn, um dorthin zu kommen. Das Feuer hat dann noch die Neugierde der Skorpione geweckt. Auf ein Frühstück verzichteten wir. Ich war zu „Groggy“ um Feuer zu machen.
Ismailia war nun unser nächstes Ziel.
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